Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz

Der Landkreis Diepholz ging im Jahr 1984 mit der Gründung der ersten regionalen „Landkreisstiftung“ neue Wege im Naturschutz. Die Stiftung Naturschutz hat seitdem zahlreiche Projekte zur Neugestaltung und Erhaltung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen durchgeführt.

Sie ist eine wertvolle Ergänzung zum behördlichen Naturschutz und zu den Naturschutzverbänden. Die Stiftung zeichnet sich insbesondere durch die langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten sowie durch die Verknüpfung verschiedenster Interessen in ihren Gremien aus.

Aufgrund des definierten Stiftungszweckes führt die Stiftung Naturschutz insbesondere Projekte zur Entwicklung, Erhaltung und Pflege von Natur- und Landschaft im Landkreis Diepholz durch.

Die Stiftung hat sich stets auf die sich wandelnden Einwirkungsfaktoren eingestellt und ist heute zu einer landesweit und darüber hinaus anerkannten und wirkungsreichen Institution geworden. Die Basis für diesen Erfolg bildet die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Diepholz, der Stiftung und den verschiedenen Interessensgruppen sowie vor allen Dingen den vielen privaten 
Flächeneigentümern, auf deren Eigentumsflächen die Stiftung Naturschutzmaßnahmen durchführen kann.

Aus dem ursprünglichen Schwerpunkt „Klein- und Kleinstbiotope“ hat sich im Laufe der Zeit ein umfangreiches Aufgabenportfolio entwickelt, das mittlerweile auch die Realisierung von Großprojekten beinhaltet. Bei der Abwicklung solcher Großprojekte ist die gute Zusammenarbeit mit der Flurbereinigungsbehörde ein entscheidender Baustein geworden. Beispielhaft dafür sind das DBU-Projekt “Wiederherstellung historischer Schlattstandorte“, die „Renaturierung der Ellernbäke“ und die „Entwicklung des Geestmoores in Scholen-Blockwinkel“.

Im jüngsten Stiftungsprogramm „Moorentwicklung 3.0“ strebt die Stiftung Naturschutz die großräumige Revitalisierung von Mooren im Landkreis Diepholz an. In Kooperation mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine –Weser (Geschäftsstelle Sulingen) werden über ein umfassendes Flächenmanagement im Rahmen von verschiedenen Flurbereinigungsverfahren möglichst großflächige 
Moorareale bereitgestellt, um wirkungsvolle Renaturierungen im Sinne des Moor- und Klimaschutzes durchführen zu können. Erste Erfolge sind bereits im Barver Moor bei Freistatt zu sehen.

Inzwischen betreut die Stiftung Naturschutz über 450 Biotope auf über 670 ha im gesamten Landkreis und hat rund 520 ha Eigentumsflächen. 

Die derzeit anstehenden Aufgaben sind nach wie vor mit denen der Anfangsjahre vergleichbar: Erhalt der heimischen Landschaft in ihrer Vielfalt. Gerade aufgrund der aktuellen Flächenknappheit und der Intensivierung vieler Landschaftsräume hat die Stiftung Naturschutz mit ihrer Dialogfähigkeit eine ganz besondere Bedeutung im regionalen Naturschutz.

Programme der Stiftung Naturschutz

Die Stiftung Naturschutz ordnet ihre vielfältigen Aufgaben in verschiedene Programme. Ein Großteil der Stiftungsprojekte wird auf Flächen privater Eigentümer durchgeführt.

Für jedes Projekt wird eine individuelle Vereinbarung getroffen, wobei eine langfristige Betreuung durch die Stiftung angestrebt wird.

Die allgemeinen Ziele der Stiftungsarbeit sind:

  • Ergänzung der Arbeit von Naturschutzverbänden und –behörden
  • Kooperation zwischen Flächennutzern und Flächenschützern
  • Erhalt, Wiederherstellung und Optimierung von Biotopen
  • Langfristige Finanzierung von Naturschutzprojekten

 

Die derzeitigen Programme der Stiftung sind:

  • Biotop- und Klimaschutz – Moorentwicklung 3.0
  • Augen der Landschaft – Schlattprogramm
  • Lebendige Bäche – Fließgewässerrenaturierung
  • Leuchtende Blütenmeere – Feuchtwiesenpflege
  • Frösche, Orchideen und Co. – Artenschutz
  • Ein Höhenzug im Landkreis – Stemweder Berg
  • Endlose Farbenpracht – Heideentwicklung
  • Natur zum Anfassen – Schulexkursionen

Das Stiftungskapital wurde vom Landkreis Diepholz, der Stadt Diepholz, der Gemeinde Stuhr, der Gemeinde Weyhe, der Stadt Syke, der Samtgemeinde Kirchdorf, der Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup-Stiftung, vom Wasserbeschaffungsverband "Syker-Vorgeest", der BASF Polyurethanes GmbH, der Vilsa-Brunnen Otto Rodekohr GmbH & Co. KG, dem Flecken Bruchhausen-Vilsen sowie der Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (AWG) und der Stadt Bassum zur Verfügung gestellt.

Wasserversorgung Syker Vorgeest GmbH und Stiftung Naturschutz

Die Wasserversorgung Syker Vorgeest GmbH ist seit dem Jahr 2000 Zustifter bei der Stiftung Naturschutz. Ein Vertreter der GmbH sitzt im Kuratorium der Stiftung und entscheidet über die Verwendung der jährlichen Finanzmittel mit. In Kooperation zwischen Wasserversorgung Syker Vorgeest GmbH und Stiftung Naturschutz konnten sieben Biotope mit Schwerpunkt Kleingewässer entwickelt
werden. Das umfangreichste Projekt: In der Westernheide (Berxen) konnten im Rahmen der Flurbereinigung „Homfeld-Wöbse“ ein Flächenzuschnitt von 7,8 ha erworben werden, der seit 2014 gemeinsam einen Biotopkomplex aus extensiven Grünland mit Heckenstrukturen und Einzelbäumen, einer Waldfläche und zwei mittlerweile wieder naturnahen Schlatts (historische Gewässer) bildet.